Stoffe und ihre Eigenschaften
Ein kleiner Materialratgeber für Kleider Fans
Das Gefühl eines Stoffes ist mindestens genau so wichtig wie das Design – und ein tolles Kleid beginnt in der Stoffauswahl. Die Beschaffenheit des Textils beeinflusst natürlich nicht nur die Schnittkonstruktion und die Verarbeitung, sondern auch den Tragekomfort. Wir haben für Sie die wichtigsten Stoffarten aufgelistet – als übersichtlicher Guide auch auf der nächsten Shoppingtour gut zu verwenden!
Grundlegend entstehen aus den Fasern die Stoffe. Daher sollte man immer auf die Angabe der Faserzusammensetzung achten und nicht auf die Stoffbezeichnung. So kann ein Satinstoff aus Polyester bestehen, aus Seide, oder aus einer Mischung von Polyester und Elastan.
NATURFASERN
Rund ein Drittel der weltweiten Faserproduktion ist Baumwolle – somit einer der häufigsten Textilen Rohstoffe. Baumwolle befindet sich aufgrund ihrer Vielseitigkeit auch in allen möglichen Kleidungsstücken – je nach Länge und Verarbeitung der einzelnen Faser kann Baumwollstoff luftdurchlässig oder wärmend sein. Die Faser ist im inneren hohl, deswegen nimmt der Stoff schnell Feuchtigkeit auf. Aufgrund der geringen Dehnbarkeit entstehen bei Baumwollkleidung schnell Falten!
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Neben Baumwolle wohl die bekannteste Naturfaser. Gewonnen aus dem Garn der Seidenraupe, wird die Faser zu luxuriösen Textilien gesponnen. Seide hat die ganz besondere Eigenschaft, das sie im Sommer kühlt, im Winter aber auch durchaus wärmen kann. Seidenstoffe sind aufgrund des leichten Falls und dem luftigen Tragegefühl sehr beliebt – der Stoff ist jedoch sehr anfällig für Deo und Parfum. Deswegen Seide unbedingt nur von Hand waschen!
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Viskose ist eigentlich keine richtige Naturfaser, besteht aber aus Cellulose und zählt somit zu den „Chemischen Naturfasern.“ Viskose fällt angenehm schwer – Viskosestoffe wärmen jedoch nicht und fühlen sich stets kühl an. Durch den Glanz der Faser eignet sich Viskose sehr gut für Drucke – Prints wirken auf dem Stoff besonders lebhaft!
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SYNTHETISCHE FASERN
Der Name ist Programm: Elasthan ist eine besonders dehnbare Faser. Elasthan wird aber meistens nur Stoffgemischen beigegeben: durch die Formbeständigkeit findet man die Faser als Zugabe oft in körperbetonten Kleidungsstücken.
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Die Großmutter aller Chemiefasern! Eine sehr vielfältige Faser, die mittlerweile ihre Kindheitsfehler (hören wir bitte einfach auf, an Polyester aus den 80ern zu denken!) überwunden hat und nichts mehr mit den schnell nach Schweiß riechenden Fummeln zu tun hat, die uns wortwörtlich die Haare zu Berge stehen lassen. Polyester kann, je nach Faserlänge und Kräuselung der Ursprungsfaser, verschiedene andere Materialien wie Baumwolle, Wolle oder Seide imitieren, nimmt allerdings weniger Feuchtigkeit auf.
Diese Faser ist uns auch unter dem Namen Nylon bekannt. Ein sehr belastbarer Stoff, der nicht knittert und meist glänzt. Nylon findet vor allem in Feinwäsche und Regenjacken Verwendung, wobei wir aber eigentlich sofort an die Prada-Rucksäcke denken müssen.
DEKORATIVE STOFFE UND MATERIALIEN
Spitze steht für romantische Muster, die in das Gewebe gewebt sind. Das sind meist florale Muster, oder Paisleyvarianten. Wunderschön sind zarte Blumen und Ranken Spitze. Manche Spitzen sind Garnspitzen und besonders fein, da sie direkt aus dem Garn gewebt sind. Andere Spitze sind eine Kombination aus Stoff und Garn, und wirken dadurch eher fester. Das wichtigste Attribut der Spitze sind die offenen Durchbrüche, oder Löcher im Gewebe, das ist das bezeichnenste Merkmal für Spitze. Als Material für Hochzeitskleider ist Spitze besonders beliebt. Da sie edel, romantisch und für eine feine Optik steht. Sie unterstreicht die Weiblichkeit der Frau und verleiht dem Kleidungstück eine romantische Note. Gröbere Spitzen, die manchmal auch eher an Häkeloptiken erinnern werden für Brautkleider im Boho Stil verwendet. Hierbei sind die Spitzen oft so gewebt, dass sie an den Kanten offen und in Fransen enden.
Das Wort Spitze leitet sich vom ahd. spizza, spizzi, mhd. spitze ab.
Spitzen werden für die Bekleidung hauptsächlich bei Dessous, Nachtwäsche, Damenoberbekleidung und Brautkleider verwendet.
Bedeutet durchsichtiger Stoff oder Gaze und kommt aus dem Französischem. Chiffon ist ein feines, durchscheinendes Material, welches aus verschiedenen Fasern bestehen kann. Es kann aus synthetischen oder aus natürlichen Fasern bestehen. Die Faser an sich muss aber sehr fein sein, die Garne sind stark gedreht, dass sie noch feiner und glatter werden. Dadurch ergibt sich eine feine aber meist auch leicht unregelmäßige Oberfläche. Chiffon wird in der Brautmode meist für Brautkleider mit Raffungen genutzt. Auch der Einsatz als oberste Stofflage oder als Oberteil oder Schal ist Chiffon als Material geeignet. Chiffon ist meist matt und nicht glänzend.
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Tüll ist am einfachsten zu erklären, wenn man an Braut Schleier denkt. Denn Tüll ist ein offen gewebtes Material, das für ein Gewebe einen sehr großen Abstand zwischen den Garnen hat und so ermöglicht, das man hindurch schauen kann. Wenn man sich das Gewebe ganz nah anschaut, sieht man, dass es wie ein Fischernetz in Mini aussieht. Bei der Webart gibt es die Kette und den Schuss, die Kette verläuft von oben nach unten, der Schuss, schiesst von links nach rechts und dann wieder von rechts nach links. Beim Tüll wird aber zwischen den "Schüssen" die Kettenfäden verdreht, so dass der Schuss nicht direkt auf dem anderen aufliegt, sondern dazwischen ein Abstand entsteht. Dieser Abstand ist dann die Netzstruktur. Die verwendeten Garne können ganz unterschiedlich sein. Verschieden in der Feinheit, der Glattheit oder in der Faser. Tüll wird besonders für Bekleidung beim Ballett genutzt, für Dessous oder Brautschleier und Brautkleider. Tüll eignet sich hervorragend und voluminöse Duchesse oder Prinzessbrautkleider zu fertigen. Leider trägt Tüll oder Tüllröcke auch etwas auf. Ausser sie sind aus schwer fallendem Tüll gefertigt.
Der Name für den Stoff war die Stadt Tulle, die die erste Stadt gewesen sein soll in der Tüll produziert worden ist. Und natürlich war dies wie immer in Frankreich.